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Indonesien - Molukken - Proco Island Bambu Resort - November 2024

Allgemeines:
Die Molukken sind eine indonesische Inselgruppe zwischen Sulawesi und Neuguinea.

Sie umfassen ein Gebiet von 74.505 km² mit 2,1 Millionen Einwohnern. Die Hauptstadt der Region ist Ambon. Verwaltungsmäßig ist die Inselgruppe in die zwei Provinzen Maluku (Molukken) und Maluku Utara (Nordmolukken) geteilt.

Die Molukken tragen den Beinamen „Gewürzinseln“, da Gewürze die Grundlage eines profitablen Handels waren. Der Muskatnussbaum war auf den südlich gelegenen Banda-Inseln, der Gewürznelkenbaum auf fünf kleinen Inseln des nördlichen Teils endemisch.

Anreise:
Für die erste Etappe flogen wir mit Singapore Airlines in ca. 12 Stunden von Frankfurt nach Singapur und mit der Scoot Airline (Billigairline von Singapore Airlines) weiter nach Manado. Hier muss eine Übernachtung eingeplant werden, da der Flieger für die Weiterreise zu diesem Zeitpunkt schon längst weg ist. Die Zwangspause, welche wir sehr begrüßten, verbrachten wir im Novotel-Hotel, welches ca. 10 Autominuten vom Flughafen entfernt ist. Das Hotel ist in die Jahre gekommen, für eine Nacht aber völlig in Ordnung. Am nächsten Tag ging es nach einem ausgiebigen Frühstück wieder zurück zum Flughafen und mit Wingsair in ca. 1,5 Stunden nach Ternate. Dort wurde kurz aufgetankt und schließlich landeten wir nach 30 Minuten in Labuha auf der Insel Bacan. Hier wurden wir abgeholt und mit dem Auto nach ca. 20 Minuten am Hafen von Babang abgesetzt. Das Boot vom Proco Island Bambu Resort wartete schon und brachte uns nach ca. 1 Stunde sicher ans Ziel.

Das Resort:
Das Resort befindet sich auf der Insel Proco, welche sehr dicht mit geschütztem Regenwald bewachsen ist. Um die neuen Gäste zu empfangen, kommt die komplette Belegschaft zusammen und singt ein selbst komponiertes Lied. Eine schöne Geste die sehr gut ankommt. Das Resort verfügt über 9 Strand- und 3 Gartenbungalows. Wir hatten einen Gartenbungalow und waren mit unserer Unterkunft sehr zufrieden. Die Zimmer verfügen über ein Doppelbett mit Moskitonetz, einem kleinen Tisch mit zwei Stühlen, einem Schrank, einer Liege und einem Kühlschrank. Steckdosen (für uns ganz wichtig :-)) sind genügend vorhanden. Das Bad ist geräumig und hat eine Toilette, ein Waschbecken und eine Regendusche. Handtücher und Bettwäsche werden alle drei Tage gewechselt, was aus Umweltaspekten sehr zu begrüßen ist. Über eine Klimaanlage wird der Bungalow auf einem angenehmen Temperaturlevel gehalten. Auf der Terrasse stehen zwei bequeme Liegen und man kann dort auch prima seine Klamotten trocknen, auch wenn das bei der hohen Luftfeuchtigkeit nicht einfach ist :-).

Der zentrale Punkt im Resort ist das Restaurant. Es ist ziemlich groß und bietet für alle Gäste ausreichend Platz. Drei Mahlzeiten sind im Preis inkludiert. Das Frühstück wird als Buffet angeboten und ist in seiner Ausführung eher einfach. Der Chefkoch Thomas kam fast jeden Tag zu den Gästen und fragte nach, ob mit dem Essen alles in Ordnung ist oder ob jemand was anderes wünscht. Und so war es überhaupt kein Problem auch ein Nasi-Goreng, Mie-Goreng oder eine leckere Suppe zum Frühstück zu bekommen. Thomas und seine Mannschaft tun wirklich alles, um die Wünsche der Gäste zu erfüllen.

Das Mittag- und Abendessen, wurde als Buffet oder Menü serviert. Bei Vegetariern wurde immer nachgefragt ob die Auswahl so in Ordnung ist oder ob weitere vegetarische Speisen gewünscht sind. Am Essen gab es wirklich gar nichts auszusetzen. Chefkoch Thomas und sein Team geben alles, um die Gäste glücklich zu machen.

Wasser, Kaffee oder Tee sind for free und sind von morgens bis abends verfügbar. Nachmittags gibt es zur Kaffeezeit immer etwas Süßes, meist einen leckeren Kuchen. Das Wasser wird auf der Insel selbst produziert und hat einen sehr neutralen Geschmack. Probleme mit Wasser oder Lebensmitteln hatten wir nicht.

Das Tauchen:
Der Grund warum man so eine lange Anreise macht, ist natürlich das Tauchen. Die Frage ist nur, lohnt sich das denn überhaupt? Wir tauchen ja jetzt schon etwas länger und haben schon viel gesehen. Die Riffe in diesem Tauchgebiet, spielen allerdings in einer anderen Liga. Man kann es einfach nicht glauben, wenn man es nicht selber gesehen hat. Die Riffe sind völlig intakt und bis hoch auf die Riffdächer sehr dicht mit Korallen bewachsen. Die Korallenvielfalt ist beachtlich und der Fischreichtum einfach fantastisch. Es gab wirklich nicht einen Tauchgang der langweilig oder in irgendeiner Weise als schlecht zu bezeichnen war. Rudeltauchen ist hier Fehlanzeige. In dem kompletten Gebiet gibt es lediglich 4 kleine Resorts und so begegnet man anderen Tauchern nur sehr selten. Da das Meer und um die Tauchplätze sehr tief ist, gibt es immer einen Austausch mit sehr nährstoffreichem Wasser, womit sich die ganze Pracht erklären lässt. Das geht allerdings auch mit extremen Strömungen einher. Getaucht wird aber in der Regel an strömungsarmen Plätzen und wenn, dann geht man mit der Strömung mit. Die Guides beobachten die Situation genau und wechseln bei Bedarf auch mal den Tauchplatz. Durch die Nähe der Tauchplätze ist das auch kein Problem. Mit dem Boot lässt sich ein Großteil der Plätze in 1 bis 20 Minuten erreichen. Für die Ausfahrten stehen 3 Boote zur Verfügung. 2 große und ein etwas kleineres Boot. Wir waren in der Regel immer auf einem der großen Boote unterwegs. Die Boote sind sehr geräumig, bieten locker Platz für 8 bis 10 Taucher, sind überdacht und haben sogar eine saubere wohl duftende Toilette. Morgens werden 2 Tauchgänge angeboten und man bleibt für die Pause auf dem Boot. In der Pause gibt es Wasser, Kaffee oder Tee und leckere Plätzchen. Was will man mehr? Man bekommt einen Guide, der einen in der Regel für den kompletten Aufenthalt begleitet. Unser Guide hieß Aso und ist ein absoluter Makro-Spezialist. Meine Augen sind eigentlich noch ganz gut, manchmal musst man sich aber schon fragen, wtf zeigt er mir jetzt :-). Aus organisatorischen Gründen, sind die Tauchgänge auf 60 Minuten begrenzt, was man aber nicht so genau nimmt. Alles ist wirklich sehr entspannt.
Das Bambu-Resort verfügt über ein Hausriff. Am Einstieg wartet ein gigantischer Fischschwarm auf die Taucher und Schnorchler. Man könnte ohne Probleme hier einen ganzen Urlaub verbringen. Wie alle anderen Tauchplätze auch, sind die Korallen sehr schön, es gibt viel Fisch und immer kommt auch mal was größeres vorbei. Allerdings kann man nicht nach belieben am Hausriff reingehen und lostauchen. Durch die, wie schon erwähnt, starken Strömungen, ist es nur nach Absprache und Check durch einen erfahrenen Guide erlaubt, am Hausriff zu tauchen.
Wo Licht ist, ist auch Schatten und so muss man auch eines der größten Probleme unserer Zeit ansprechen und das heißt Plastik. Leider gibt es in diesem Gebiet keine funktionierende Abfallwirtschaft und so landet ein Teil des Mülls im Meer. Durch die starken Strömungen landet er immer mal wieder vor dem Resort, was kein schöner Anblick ist. Dafür trägt keines der ansässigen Resorts die Schuld, sondern ist ein generelles Problem auf unserem Planeten. Wie jeder weiß, müsste schnellstmöglich eine Lösung her, damit die faszinierende Unterwasserwelt und die atemberaubende Natur noch lange erhalten bleibt.

Anmerkungen zum Schluß:
Der Urlaub zählt sicherlich zu den Highlights unseres Taucherlebens. Fernab des Massentourismus kann man hier noch Riffe sehen, wie sie es in anderen Teilen der Welt schon lange nicht mehr gibt. Kommerzielle Fischerei mit Schleppnetzen gibt es nicht und die Einheimischen fangen ihren Fisch auf traditionelle Methode mit der Angel. Dadurch ist ein gesundes Gleichgewicht gewährleistet. Die lange Anreise lohnt sich definitiv und würden wir auch wieder auf uns nehmen. Ambitionierten Fotografen geben wir den Tipp, nicht immer nur mit dem Makro zu tauchen, sondern gerne mal auf das Weitwinkel zu wechseln. Die gigantischen Rifflandschaften mit ihren unzähligen Bewohnern geben nämlich ein fantastisches Motiv ab :-). Was man übrigens auch nicht vergessen darf, sind die Bewohner des Regenwaldes, die sich schon mal ins Zimmer verirren. So kann einem durchaus die eine oder andere größere Spinne oder auch ein ungiftiger Skorpion begegnen.